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AutorenbildIwan Studer

Orgel, Ufo und Vanity Fair - Portraitaufnahmen einer Familie

Aktualisiert: 10. Jan.

Im November erhielt ich eine Anfrage, ob ich ein besonderes Fotoshooting mit einer zwölfköpfigen Familie und drei Hunden durchführen könnte. Der Auftrag beinhaltete den Wunsch nach zwei exklusiven, großformatigen Bildprodukten, die sich auf die Fotos von Annie Leibowitz in Vanity Fair beziehen sollten. Als Location wählte die Familie den Orgelraum der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) aus. Der Raum bietet viel Mischlicht mit unterschiedlichen Farbtemperaturen, einen sehr hohen Raum mit entsprechender vertikaler Flucht der Orgel, einen riesigen Dynamikumfang mit seinen schwarzen Wänden und den hellen Orgelpfeifen. Der Besuch war überwältigend. Wir standen tatsächlich gefühlt in einem UFO wie in Science-Fiction-Filmen.


Fotograf Schweiz Zürich Baden Bremgarten Mellingen Portrait

Das Vorgespräch fand bei meinen lieben Interessenten in Bremgarten statt. Ich wurde sehr nett und offen empfangen. Gemeinsam besprachen wir bei einer Tasse Kaffee Ihre Anliegen und Möglichkeiten. Dabei hatten wir beide die Möglichkeit, uns gegenseitig kennenzulernen. Das hilft mir definitiv bei der Entscheidung, ob ich mir eine Zusammenarbeit vorstellen kann oder nicht. Da sie bereits bei der Kontaktaufnahme ihren Wunsch erklärten, ging ich mit einem Moodboard dorthin, damit wir über das gemeinsame Verständnis im Bildaufbau und der Bildsprache reden konnten. Gerade in einem Raum, wie es der Orgelraum darstellt, ist es notwendig, großformatig zu arbeiten, da die Personen sonst untergehen würden. Weiter besprachen wir die Kleidung und die Vorbereitung. Die Kunden erhielten einen Überblick darüber, wie ich vorgehen würde und worin der Aufwand liegt.

Die Offerte für ein Fotoshooting kann ein heikles Thema sein. Viele Kunden sind verunsichert, wenn sie nach ihrem Budget gefragt werden, da sie befürchten, dass der Fotograf die Preise an ihre Grenzen treibt. Andererseits unterschätzen viele Kunden die Kosten, da sie glauben, dass das Drücken des Auslösers ausreicht, um ein gutes Bild zu machen. Wenn Sie jedoch erklären, was Sie je nach Aufwand bieten können, verstehen die Interessenten das in der Regel besser.

Die Preisgestaltung für ein Fotoshooting hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. der Dauer des Shootings, der Anzahl der Personen, die fotografiert werden, der Art der Fotos, die Sie machen möchten, und der Anzahl der bearbeiteten Fotos, die Sie erhalten möchten. Es ist schwierig, einen genauen Preis zu nennen, da jeder Auftrag unterschiedlich ist. Eine Möglichkeit, die Kosten zu schätzen, besteht darin, den Aufwand für das Shooting zu berechnen und dann einen Stundensatz oder einen Pauschalpreis zu vereinbaren. Die Kosten für die Nachbearbeitung der Fotos sollten ebenfalls berücksichtigt werden.

Aufgrund der Größenordnung konzipierte ich das Shooting als Projekt. Das Vorgespräch, das ich bereits erwähnt habe, ist zwar nicht Teil der Offertengestaltung, muss aber auf der Aufwandseite mit eingerechnet werden. Zusätzlich benötige ich gekauftes Material wie Studioblitze, Lichtformer, Laptop, natürlich die Kamera usw. Zusätzlich habe ich für die Lichtführung einen Scrim als Lichtdiffusor dazu gemietet. Der Aufwand für das Shooting erstreckt sich mit Materialbereitstellung, Anfahrt, Auf- und Rückbau sowie dem Fotografieren auf rund sieben Stunden. In diesem Fall hatte ich mit Viktor zusätzlich einen wunderbaren Assistenten dabei, der mir zur Hand ging und die Aufnahmen nochmals aus seiner Sicht spiegeln konnte. Er war mir ein echter Held.

Im Nachgang ging es um die Entwicklung der Bilder. Dabei nutzte ich als Hintergrund ein Foto des Orgelraums, das ich vor den Portraits aufgenommen hatte. Ebenso war hier das Licht so eingestellt, dass die Orgel für sich besser zur Geltung kam. Da ich nicht mit einem Tilt-Shift-Objektiv arbeitete, korrigierte ich die Vertikalflucht in diesem Bild. Erst danach passte ich die Portraitaufnahme mit dem Bühnenlicht auf das Basisbild ein. Jede Person erhielt eine Beauty-Retouche, wobei das je nach Person sehr unterschiedlich aussehen kann. Männergesichter sind nun mal anders zu bearbeiten als die der Frauen.

Am Ende gehe ich noch einmal über die Bildparameter, um die entsprechenden Farblooks, Tiefen usw. fertigzustellen. Da es sich um einen Auftrag für einen potenziellen Großdruck handelt, erstelle ich daraus ein 16-Bit-Tiff-Bild. Daneben erhalten sie die Fotos auch in JPG in kleinerem Format für Social Media und das Web. Die Dateien werden bei mir für fünf Jahre aufbewahrt und können bei Verlust nachbestellt werden. In diesem Fall wünschte sich die Familie die Daten nicht nur über den Cloud-Share, sondern erhielten auch einen USB-Stick mit den Bildmaterialien.

Alles in allem war dies eine aufwändige Geschichte, die mir und meinen Kunden enormen Spaß gemacht hat. Es ist sicherlich kein Auftrag für zwischendurch, aber es war ein unvergessliches Erlebnis mit einem tollen Produkt, das auch in den kommenden Jahren erhalten bleibt.


Familienportrait Familienfotograf Fotograf Zürich Baden Mellingen Bremgarten

Falls Du Lust bekommen hast, auch mal ein ähnliches Erlebnis zu planen, melde Dich einfach bei mir. Es würde mich freuen zusammen mit Dir ein neues Projekt auf die Beine zu stellen.


Herzlichst

Iwan, Fotograf

Fotograf iwan@farbenblind.art Zürich Baden Mellingen Bremgarten



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